KIEFER MIT ESCHE, 2023
Seit meiner Kindheit verbinde ich die Kiefer mit Vertrautheit, Nähe sowie Geborgenheit, denn als Kind habe ich am liebsten den ganzen Tag in den Wäldern der finnischen Taiga gespielt. Meine erste Esche lernte ich in Deutschland, um genauer zu sein, in unserem Garten näher kennen. Dieser majestätische sagenumwobener Weltenbaum, der Himmel und Erde miteinander verbindet sowie das Böse abwehrt, spendet seinen lichten Schatten, der den Bärlauch in unserem Garten ganz wunderbar gedeihen lässt. "Die Esche hilft uns, sich verändernden Situationen anzupassen. Dabei muss das Licht unsere Orientierung sein. Wir dürfen uns nicht mehr nur auf unseren Verstand verlassen." (Tania Herr: Bäume und ihr Zauber, S. 106)
Etwas Sorge bereitet mir das Eschensterben. Auch hier in Laupheim sind bereits einige Eschen dem asiatischen Schlauchpilz zum Opfer gefallen und mussten gefällt werden. Auch viele Kiefern werden
gefällt. Sie fallen dem Holzhunger zum Opfer. Sei es für die Heizung, Möbelherstellung oder als Bauholz.
Ein weniger bekannter Umstand dürfte sein, dass viele Bäume, vor allem im Amazonas, wegen der Massentierhaltung gefällt werden, um anschließend Futter für die Tiere anbauen zu können. Das
Tierfutter wird anschließend in Länder wie Deutschland exportiert, damit es hier den Tieren verfüttert werden kann. In Deutschland verhindert der Futteranbau die Wiederbewaldung, was ungünstig
für das lokale (Kühleffekt durch Feuchtigkeit und Schatten) und globale Klima (Bäume entziehen der Luft CO2) ist.
Um eine Kalorie tierisches Fleisch zu produzieren werden sechs bis 26 Futterkalorien benötigt. Wunschbild: Wenn wir unseren Fleischkonsum reduzieren würden, könnten auf den frei gewordenen
Flächen wieder Bäume wachsen. Diese Idee greift Peter Wohlleben in seinem Buch "Der lange Atem der Bäume" auf.
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Wenn wir es schaffen würden unsere Essgewohnheiten in Bezug auf Fleisch zu ändern, wäre schon viel getan! Damit könnte neben dem Klima auch das Grundwasser
geschützt sowie Tierleid verhindert werden.